Mitteilungen

Aus der Presse: "Riwwelkuche" in der "goud Stubb'" in Weilmünster

Weilburger Tageblatt28. Februar 2024

Zwischen Nähmaschinen und Spinnrädern gibt es in der Heimatstube ein Erzählcafé des Heimatvereins Weilmünster. Rudi Czech bleibt als Motor des Vereins unvergessen. Der Heimatverein Weilmünster hatte alle Weilmünsterer Bürger zu einem Erzählcafé in den Vereinsraum der Heimatstube eingeladen.

Zum Artikel: "Riwwelkuche" in der "goud Stubb'" in Weilmünster (mittelhessen.de)  


Grenzsteintagung 2023 in Weilmünster

Bernhard Heckmann, Niedernhausen, und Christian Horn, Weilmünster

Der Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V. hat am 7. Oktober 2023 seine 16. Grenzsteintagung im Bürgerhaus in Weilmünster durchgeführt. Bei seiner Gründung im November 2004 hat er sich den Schutz und das Bewahren historischer Grenzsteine, Vermessungsmarken und ähnlicher Kleindenkmäler zur Aufgabe gemacht, aber auch deren Erforschung sowie die Publikation von Erkenntnissen, z.B. zur Bedeutung von Inschriften und Wappen. Seitdem beteiligt sich der Verein an Sicherungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen historischer Grenzmarken sowie an der Erprobung neuer Erfassungsmethoden und Techniken. Er leistet durch Grenzsteinwanderungen, Ausstellungen oder Beschilderungen wichtige Vermittlungsarbeit.

Ebenso wird jährlich eine Grenzsteintagung ausgerichtet, zu der die interessierte Öffentlichkeit zu fachlichen Diskussionen zur Thematik „Schutz und Erhaltung historischer Grenzsteine“ eingeladen ist. Zu diesen Interessenten gehören insbesondere die Vereinsmitglieder selbst, des Weiteren die vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen (LfDH) benannten ehrenamtlichen Obleute für historische Grenzsteine, die unteren Denkmalschutzbehörden (UDB), die Ämter für Bodenmanagement (ÄfB), die Heimat- und Geschichtsvereine sowie die Gebirgs- und Wandervereine Das LfDH und das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG) als fördernde Vereinsmitglieder unterstützen diese Ziele aktiv

1.  Begrüßung

Die Grenzsteintagung 2023 fand im Vereinsraum des Bürgerhauses statt. Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden vom Vereinsvorsitzenden Bernhard Heckmann begrüßt, der sich bei Christian Horn, Obmann für historische Grenzsteine im Bereich Weilmünster, für die Organisation der Tagung bedankte. Danach folgte eine kurze Vorstellungsrunde der Anwesenden.

Bild 1: Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Foyer des Bürgerhauses

2.  Aktuelle Informationen aus dem LfDH

Frau Dr. Hanna Dornieden (LfDH Wiesbaden) berichtete Aktuelles aus dem Bereich Historische Grenzsteine. Für die inzwischen 64 ehrenamtlichen Obleute für historische Grenzsteine wurden Arbeitsregularien entwickelt, um die örtlich erfassten Daten in die Denkmal-Datenbank „DenkX“ des LfDH einzugeben, womit historische Grenzsteine als Kulturdenkmäler nachgewiesen werden . Zurzeit wird 7 weiteren Obleuten der Zugang zu dieser Datenbank eingerichtet, anschließend ist eine Online-Schulung vorgesehen. Ziel ist, dass nach und nach alle Obleute den Zugang zu „DenkX“ erhalten, um darin die Daten der von ihnen erfassten historischen Grenzsteine einzugeben. 

Frau Dr. Dornieden berichtet zudem, dass der Grenzstein-Obmann Dr. Wilhelm Ott aus Dreieich in diesem Jahr mit dem Ehrenamtspreis der hessischen Denkmalpflege ausgezeichnet wurde.

3.  Historische Grenzstein-Kategorie Lochsteine (Bergbau)

Dr. Tim Schönwetter (hessenARCHÄOLOGIE) stellte in einem interessanten Fachvortrag die neue Grenzstein-Kategorie „Lochsteine (Bergbau)“ vor, die seit Anfang 2023 in der Datenbank „DenkX“ als eigenständige Objektkategorie eingerichtet wurde. 

Bild 2: Dr. Tim Schönwetter erläutert die Lochsteine (Begbau)

Die Bezeichnung „Lochstein“ stammt dabei von der alten im Bergbau verwendeten Längenmaßeinheit „Lach“, die sich im Laufe der Zeit phonetisch in „Loch“ gewandelt hat. Lochsteine dienen der oberirdischen Markierung von Grubenfeldern und deren vermessungstechnischer Bestimmung. Sie sind im Regelfall mit dem Bergbau-Symbol „Schlägel und Eisen“ sowie mit weiteren Inschriften versehen (siehe dazu auch die Bilder 3 und 4). 

Man unterscheidet bei den Lochsteinen u.a. zwischen Fundsteinen, mit denen der erste Fund eines Bodenschatzes in einem späteren Grubenfeld markiert wird, den Grenzsteinen, die das Grubenfeld markieren, und Vermessungssteinen, z.B. zu einer Orientierungslinie.

Die ältesten Lochsteine in Hessen stammen aus der Zeit um 1820. Sie sind kulturhistorische Zeugnisse besonderer Art und daher wie historische Grenzsteine als Kulturdenkmäler anzusehen. Da allein in Mittelhessen über 6.000 Grubenfelder existieren, kann die ursprüngliche Zahl an Lochsteinen nur erahnt werden.

Bild 3: Lochstein Grubenfeld Agricola in situ
Bild 4: Lochstein Grubenfeld des Fürsten von Solms-Braunfels (transloziert)

4.  Nutzung von Garmin Basecamp

Christian Horn (Grenzstein-Obmann Weilmünster) berichtete über seine Erfahrungen mit der Software Garmin Basecamp, die für Garmin-Handgeräte kostenfrei nutzbar ist. Mit Garmin Basecamp lassen sich dank der komfortablen Punkt- und Attributverwaltung Grenzsteinwanderungen sehr gut vorbereiten. 

Weitere Informationen zu Garmin BaseCamp können im Internet recherchiert werden.

5.  GNSS-Messsystem der Firma PPM GmbH

Michael Villis (Firma Precise Positioning Management (PPM) GmbH aus Penzberg) stellte im Rahmen der Grenzsteintagung das GNSS-Messsystem „ppm 10xx RTK“ vor, mit dem die Lage von z.B. historischen Grenzsteinen im Zentimeterbereich genau bestimmt werden kann. Hierzu werden die Korrekturdaten des Satellitenpositionierungsdienstes der deutschen Landesvermessung (SAPOS®) genutzt, die in Hessen seit 2019 kostenfrei verfügbar sind. Neben der exakten Aufmessung vorgefundener Objekte im geodätischen Bezugssystem ETRS89/UTM32 kann dieses Gerät auch zur Absteckung genutzt werden, um z.B. verschüttete oder tiefsitzende historische Grenzsteine aufzusuchen, sofern deren Lagekoordinaten im ETRS89/UTM32 hinreichend genau bekannt sind.

Zur Demonstration der Leistungsfähigkeit des vorgestellten Messsystems wurde im Freien eine Positionsbestimmung auf einem bekannten Referenzpunkt neben dem Heimatmuseum Weilmünster durchgeführt. Dessen Lagekoordinaten hatte das Amt für Bodenmanagement Limburg einige Tage zuvor exakt bestimmt.

Bild 5: Michael Villis erläutert das Handheld-Messgerät von PPM

Die Vergleichsmessung wurde freihändig über diesem Referenzpunkt vorgenommen und bestätigte die angekündigte Genauigkeit eindrucksvoll – die Lagekoordinaten stimmten innerhalb von 5 cm überein. Die Kosten für eine derartige Messausrüstung, bestehend aus Antenne, Smartphone und Software, liegen bei ca. 2.700 EUR. 

Bild 6: Der Koordinatenvergleich – die Lage stimmt innerhalb von 5 cm!

Neben den fachlichen Vorträgen empfanden die Teilnehmenden auch den regen Erfahrungsaustausch während der Tagung als bereichernd. Dies zeigte erneut, welch wichtige Vermittlerfunktion der Verein hat und wie viel ehrenamtliches Engagement vor Ort bewirken kann. Der Verein freut sich daher über weitere geschichtsinteressierte und regional vernetzte Mitglieder. Die Kontaktaufnahme erfolgt am einfachsten über die Vereinshomepage: www.grenzmale-hessen.com 

6.  Mitgliederversammlung des Vereins zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V.

Am Nachmittag fand im Bürgerhaus die 17. ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins zur Pflege historischer Grenzmale statt. Dabei wurde der bisherige Vorstand für zwei Jahre wiedergewählt. Zudem wurde besprochen, dass die nächste Grenzsteintagung 2024 zum 20-jährigen Bestehen des Vereins im Freilichtmuseum Hessenpark bei Neu-Anspach stattfinden soll.

7.  Besichtigung des Heimatmuseums Weilmünster

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung konnte noch das Heimatmuseum Weilmünster unter fachkundiger Leitung von Herbert Köster, dem Vorsitzenden des örtlichen Heimatvereins, besichtigt werden. Neben den regionalen Ausstellungsstücken wurde auch ein Faksimile einer historischen Deutschlandkarte von 1595 bewundert, die aus dem Atlas „Theatrium orbis terrarum“ des bekannten flämischen Geografen und Kartografen Abraham Ortelius (1527 – 1598) stammt (Abbildung 7). 

Bild 7: Die historische Landkarte von „Germania“ von 1595

Insbesondere für die teilnehmenden Geodäten stellte diese historische Landkarte einen besonderen Abschluss der gelungenen Grenzsteintagung 2023 in Weilmünster dar. 

Bildnachweis 

Bild 1: Bernhard Heckmann, Niedernhausen

Bilder 2, 5, 6 und 7: Christian Horn, Weilmünster

Bilder 3 und 4: Dr. Tim Schönwetter, hessenARCHÄOLOGIE


siehe auch:

Der Heimatverein Weilmünster e.V. bedankt sich bei der Werbe- und Produktionsagentur DOKTORPRINT e.K. für die kostenfreie Digitalisierung des Logos

28. Oktober 2023

Das Logo zeigt ein Paar in der Tracht, die in Weilmünster im 19. Jahrhundert getragen wurde. Die im Hintergrund dargestellte Fachwerkstruktur steht für die damals typisch Hessische Bauweise, in der auch die Heimatstube errichtet wurde.

 

Entworfen wurde es im Jahr 1998 anlässlich der Eröffnung der Heimatstube von Rudi Czech, dem langjährigen Vorsitzenden des Heimatvereins.

 

Die Digitalisierung des Logos ermöglicht es, dass es in Zukunft leichter zugänglich ist und besser erhalten bleibt.

 

Wir als Heimatverein freuen uns sehr darüber, dass die ortsansässigen Betriebe, hier die Werbe- und Produktionsagentur DOKTORPRINT e.K., sich mit den Weilmünsterer Vereinen verbunden fühlen und diese mit ihrer jeweiligen fachlichen Kompetenz unterstützen. Schön, dass es Euch gibt!

 

https://www.doktor-print.de

Aus der Presse: Rekord? 84 Apfelkuchen in Weilmünster auf der Theke

Weilburger Tageblatt10. September 2023

Initiiert vom Verkehrs- und Verschönerungsverein, organisiert von Roland Baume und mit Hilfe der Landfrauen und des Heimatvereins umgesetzt, war dies eine wunderbare Aktion, denn aus dem Verkaufserlös sollen soziale Zwecke gefördert werden. 

Zum Artikel: Rekord? 84 Apfelkuchen in Weilmünster auf der Theke | Mittelhessen 

Aus der Presse: Weilmünster: Hat die Heimatstube eine Zukunft?

Weilburger Tageblatt25. April 2023

Der Heimatverein Weilmünster feiert das 25-jährige Bestehen der Heimatstube. Und hat Pläne für neue Projekte. Der Vorstand will die Vergangenheit fit für die Zukunft machen.

Zum Artikel: Weilmünster: Hat die Heimatube eine Zukunft? | Mittelhessen 

Aus der Presse: Hier hat die Geschichte von Weilmünster ein Zuhause

Weilburger Tageblatt16. März 2023

Die Heimatstube wird 25 Jahre alt / Dabei wäre das alte Fachwerkhaus beinahe abgerissen worden. Heribert Domes vom Heimatverein verrät, wie es gerettet wurde. 

Zum Artikel: Hier hat die Geschichte von Weilmünster ein Zuhause | Mittelhessen 

Aus der Presse: 2000 Euro für Arbeiten an der Heimatstube

Weilburger Tageblatt01. Dezember 2022

Der Verein "Charity im Frauenzimmer" unterstützt den Heimatverein Weilmünster mit einer Spende.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/weilmuenster-2000-euro-fuer-arbeiten-an-der-heimatstube-2128799

Aus der Presse: Heimatverein Weilmünster hat neuen Vorstand

Weilburger Tageblatt30. November 2022

Herbert Köster übernimmt das Amt des Vorsitzenden. Mit Edith Beck gibt es eine neue Ehrenvorsitzende. Und die Heimatstube freut sich über zwei neue, geschenkte Werke.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/heimatverein-weilmuenster-hat-neuen-vorstand-2126846


Die Rasselbande vom Heimatverein Weilmünster e.V. unterhielt die Senioren im Bürgerhaus

Text und Bilder Heribert Domes 26. November 2022

Bürgermeister und Ortsbeirat hatten die Weilmünsterer Senioren am Samstag, den 26.11.2022 zu einer vorweihnachtlichen Begegnung in das Bürgerhaus eingeladen. Die Gäste fanden von fleißigen Händen liebevoll dekorierte Tischreihen mit etwa 100 Sitzplätzen vor, die nahezu vollständig besetzt waren. Ortsvorsteher Christian Horn begrüßte die Gäste und führte durch ein abwechslungsreiches Programm. Die Grußworte des Bürgermeisters Mario Koschel und der Kirchenvertreter Pfarrer Fuchß sowie Pater Goli vermittelten Hoffnung und Freude in einer für uns alle schwierigen Zeit. Wir können dem nahenden Weihnachtsfest gelassen entgegensehen und freuen uns nach einer zweijährigen coronabedingten Zwangspause wieder gemeinsam einen Seniorennachmittag zu begehen. Die Gemeinde Weilmünster ist auf die relativ unwahrscheinlichen Szenarien wie Stromausfall und die Unterbrechung der Gaslieferung gut vorbereitet, konnte aus den genannten Grußworten entnommen werden. 

Im ersten Höhepunkt des Unterhaltungsprogramms erfreute die Tanzgruppe des Kindergartens Löwenzahn mit den Weihnachtsliedern Kling Glöckchen klingeling und in der Weihnachtsbäckerei die aufmerksamen Zuhörer. Ein großartiger Applaus war Lohn für den Beitrag der jungen Künstler. Geehrt wurden die vier ältesten Gäste der Veranstaltung. Bürgermeister und Ortsbeirat bedankten sich mit einem kleinen Gastgeschenk bei Rosemarie Dietzel, Heinz Okel, Friedhelm Höhler und Alice Launhardt für ihr Kommen. 

Nun war es Zeit für eine Kaffeepause. Fleißige Helfer bewirteten die Gäste mit Kaffee und Kuchen und die Besucher nutzten die Programmpause zu diversen Gesprächen innerhalb der Seniorengemeinschaft. Mit leckerem Kaffee und Kuchen gestärkt sahen die Gäste dem nächsten Programmhöhepunkt entgegen. Der Heimatverein Weilmünster e.V. führte unter der Regie von Edith Beck und unter der Leitung von Brunhilde Weil die Besucher in die Welt des Weilmünsterer Dialektes, einer fast vergessenen Sprachform unserer Heimatregion. Noch in der Zeit von 1940 bis 1950 empfanden die ortsansässigen Bürger die heute übliche „Hochdeutsche Sprache“ als eine Fremdsprache. Mit einfachen Worten gesagt, es wurde eben „Platt geschwätzt“. So schrieben auch die Kinder damals im Deutschunterricht ihre Diktate in Form der „Weilmünsterer Platt Orthographie“, eine große Aufgabe der Lehrer, erfolgreich die „Hochdeutsche Schreibform“ durchzusetzen.

Die Rasselbande des Heimatvereins Weilmünster e.V., dargestellt von Leo Wünsche, Lenny Eckstein, Alina Berndes, Hanna Berndes und Mila Berndes, gekleidet im Stil der 1950er Jahre, bewegten sich zunächst mit ihren Spielgeräten wie Puppenwagen und Roller auf der Bühne, so wie damals vor 80 Jahren an einem Sonntagnachmittag auf dem Weilmünsterer Viehmarkt. Nach einer Weile wurde es ernst. Brunhilde Weil prüfte die Anwesenden Herrschaften auf ihre Weilmünsterer Dialekt-Kenntnisse. Es galt zu wissen, was sich hinter den Begriffen: „Molldrof, Leichdorn, Schliwer, Beies, Schnel, Muhkälbchen, Lamperie, Pitsch, Sachschmotz und Krone“ verbirgt. Das Ergebnis zeigte, die Seniorengeneration hat ihr „Weilmünsterer Platt“ nicht vergessen. Mehr oder weniger schnell war die jeweilige Lösung gefunden. Übersetzt würde die jüngere Weilmünsterer Generation zu den einzelnen Begriffen: „Maulwurf, Hühnerauge, Holzsplitter, altes Haus, Schnecke, Marienkäfer, Fußleiste aus Holz, Pfütze, Ameise und Wasserhahn sagen. Einer der fünf Rasselbandendarsteller hielt nach jedem erratenen Begriff zur Kontrolle ein Schild mit dem Lösungswort in die Höhe. 

Im zweiten Teil der Quizshow galt es zu wissen, was ein „ giehste hinner mich“ ist. Zur Lösung der Frage betrat Lukas Weil, gekleidet mit dem „Gehrock seines Urgroßvaters“ und einem Klappzylinder in der Hand die Bühne. Dieses Herrenkleidungsstück wurde zu besonderen Anlässen getragen. Zuletzt erschien Nicolle Wünsche, als Bäuerin der 1950er Jahre gekleidet auf der Bühne. Sie hatte eine „Risp“ im Arm in der sich neben Geschenke als Belohnung für die jungen Künstler ein Liebestöter befand. Die Auflösung, Nicolle Wünsche trug einen flache Schale aus gespaltener Weide geflochten im Arm und der Liebestöter den sie präsentierte war eine beinlange Damen-Unterhose aus dem Bestand der Heimatstube. Im Anschluss an die Quizshow begeisterte der zehnjährige Leo Wünsche, Schüler der Weilburger Musikschule, das Publikum mit seinem Tenorhorn. Mit beachtlicher Fertigkeit interpretierte er ein Mozartstück und als Zugabe gab er noch zwei Weihnachtslieder zum Besten. Die Zuhörer lauschten in besonderer Stille der Darbietung und spendeten dem Interpreten nach seinem ersten öffentlichen Auftritt einen Riesenapplaus. 

Nun war es Zeit von Christian Horn wissenswertes in Frageform über unsere Kerngemeinde zu erfahren. Er berichtete, das metrische Maßsystem trat per Gesetz des Großherzogtums Hessen am 1. Juli 1818 in Kraft. Vor 100 Jahren wütete die Spanische Grippe auch in Hessen. An die Kerngemeinde Weilmünster grenzen 13 Gemarkungen. Die Kerngemeinde-Gemarkungsgrenze hat eine Länge von 34 Kilometer und ist mit 861 Gemarkungs-Grenzpunkten markiert.

Zum Abschluss des Unterhaltungsprogramms bot Arina Jafari ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die Sängerin aus dem Iran berichtete zunächst von den schwierigen Verhältnissen in ihrem Heimatland und sang anschließend zu der von ihr selbst gespielten Gitarre mit ihrer wunderbaren Stimme melancholische Lieder aus ihrer Heimat. Auch wenn die Zuhörer den Liedtext nicht verstanden so ist durch ihre starke Ausdruckskraft die Botschaft in unserem Marktflecken angekommen. Zum Schluss bedankte sich der Ortsbeirat bei der Gemeindeverwaltung (Frau Staudt und Herrn Schneider) sowie allen Helferinnen und Helfern (hier besonders bei Frau Dienst Ebel), die es ermöglichten, einen derartig schönen und erlebnisreichen Seniorennachmittag mit bleibendem Erinnerungswert zu gestalten. Ein besonderer Dank ging an Herrn Jörg Ebel, der die Veranstaltung musikalisch begleitete. Nochmals vielen Dank an alle Helfer für die liebevolle Deko mit dem Klämmerchen, dass die Besucher an ihrem jeweiligen Platz vorfanden und als Erinnerungsstück mit Nachhause nehmen konnten.

Ein besonderes Erlebnis – Weilmünster kann sich sehen lassen – Eine großartige Dorfgemeinschaft.

Museumshof seiner Bestimmung übergeben

Ein Freudenfest für den Heimatverein Weilmünster e.V.Text und Bilder Heribert Domes06. November 2022 

Ein gut besuchter Martinimarkt und goldenes Spätherbstwetter sorgten für beste Stimmung im Flecken als am Sonntag, den 06. November 2022 gegen 14:00 Uhr für die Weilmünsterer Bevölkerung ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung ging. Bürgermeister Mario Koschel (parteilos), Herbert Köster (erster Vorsitzender des Heimatvereins Weilmünster e.V.), Raphael Philippi (stellvertretender Bauamtsleiter der Gemeinde Weilmünster) und Sven Freitag (Mitarbeiter der der Fa. Andreas Ohlde, Individuelle Gartengestaltung aus Hühnfelden Kirberg, bauausführendes Unternehmen), durchschnitten das auf der Pflasterfläche des neuen Museumshofes angebrachte Band und übergaben damit die in den letzten Wochen neu gestaltete Anlage der Bevölkerung. 

Sven Freitag, Herbert Köster, Bürgermeister Mario Koschel und Raphael Philippi übergeben den Museumshof seiner Bestimmung. Im Hintergrund das 1950 von Christian Jung errichtete WerkstadtgebäudeFoto H. Domes 

Auf historischem Boden, im 16. Jahrhundert innerhalb der Stadtmauer gegenüber der Postkurierstation der „Königlichen Schwedenpost“ (damals schon Posthaus genannt) gelegen, dort wo der Weg zur Laukelpforte den Bleidenbach quert, entstand vor einigen Jahren durch Abriss des nicht mehr sanierungsfähigen Hauses Christian Jung, später Helmut Kreuz, in der Hauptstraße 21 eine Freifläche, die es neu zu gestalten galt.

Vor dem Haus Christian Jung befand sich im 19. Jahrhundert ein Laufbrunnen, der aus dem Laukelt gespeist wurde. Ein Zweiter Laufbrunnen befand sich damals auf dem Viehmarkt (heute Marktplatz), er erhielt sein Wasser aus dem Eppenbachertälchen. Diese beiden Einrichtungen sicherten in jener Zeit die Wasserversorgung der Weilmünsterer Bevölkerung.

In seiner Rede erwähnte Bürgermeister Mario Koschel (parteilos) die Aufnahme des Marktfleckens Weilmünsters im Jahr 2014 als Förderschwerpunkt in das IKEK Dorfentwicklungsprogramm. Dadurch konnte der Abriss des Gebäudes Hauptstraße 21 ermöglicht werden und die Planung zur Neugestaltung der frei gewordenen Fläche beginnen. In zahlreichen Sitzungen erarbeiteten die Mitglieder der IKEK Arbeitsgruppe AG1 Vorschläge zur Gestaltung und Nutzung der entstandenen Freifläche. 

Ein besonderer Dank ging an den im Jahr 2021 verstorbenen langjährigen ersten Vorsitzenden des Heimatvereins Weilmünster e.V., Rudi Czech, der unermüdlich mit zahlreichen Vorschlägen in Schrift- und Skizzenform zur Planung des Museumshofes beitrug. Nach kontrovers geführten Debatten können wir heute feststellen, es ist ein sehr gelungenes Kleinod entstanden, welches recht nahe an Rudi Czech’s Vorschlägen herankommt. Bürgermeister Mario Koschel (parteilos) berichtete weiter, dass die Anlage in den nächsten Wochen mit Sitzgelegenheiten sowie schon ausgewählten historischen Grenzsteinen komplettiert wird. Die Sanierung der angrenzenden Scheune, im Jahr 1950 als Werkstadtgebäude von Christian Jung errichtet, wird im Jahr 2023 durchgeführt.

Herbert Köster, erster Vorsitzender des Heimatvereins Weilmünster  e.V., dankte allen an der Planung beteiligten Weilmünsterer Bürger für ihre Arbeit, den Entscheidungsträgern für die positive Entwicklung und der Fa. Andreas Ohlde, Individuelle Gartengestaltung aus Hühnfelden-Kirberg, für die professionelle Umsetzung dieses Vorhabens. Im Ortskern von Weilmünster, angrenzend zur Heimatstube, ist ein kleiner Hofgarten im musealen Charakter entstanden, der Jung- Alt- und Neubürger sowie Besucher unseres Marktfleckens zum Verweilen und Träumen aus längst vergangenen aber nicht vergessenen Zeiten einlädt. Herbert Köster kündigte weiter an, nach vollständiger Fertigstellung wird der Heimatverein Weilmünster e.V., etwa im zweiten Quartal 2023, zu einem Eröffnungsnachmittag die Weilmünsterer Bürger einladen. 


Bürgermeister Mario Koschel (parteilos) und Raphael Philippi (stellvertretender Bauamtsleiter)in der Heimatstube beim Eintrag in das Besucherbuch – Foto H. Domes

Der neu gestaltete Museumshof, der an die Heimatstube angrenzt, bildet zusammen mit dem Gebäude der evangelischen Kirche, in der heutigen Form Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut, dem ehemaligen Amtshaus Weilmünster, erbaut im 17. Jahrhundert und dem heutigen Rathaus, als Schulgebäude im klassizistischen Stil nach dem Jahr 1800 errichtet sowie dem Geschäfts- und Wohnhaus Söhngen, Hauptstraße 20, erbaut um 1900, eine Einheit historischer Gebäude und Anlagen unserer Kerngemeinde Weilmünster

Stefanie Lahr (2. Vorsitzende HVW), Brunhilde Weil (Kassiererin HVW), Andreas Ohlde (Inhaber der Fa. Ohlde Individuelle Gartengestaltung aus Hühnfelden-Kirberg), Herbert Köster (1. Vorsitzender HVW), Sven Freitag (Mitarbeiter der Fa. Ohlde), Raphael Philippi (stellvertretender Bauamtsleiter) beim Umtrunk in der Heimatstube – Foto H. Domes

Die Rathausplatzinsel mit Kirche, Rat- und Bürgerhaus mit Restaurant, der Platz Le Cheylard, das Gebäude der Heimatstube mit dem nun entstandenen Museumshof und dem historischen Lichtspiel-Gasthaus Pastori in der Hauptstraße 29, bilden ein Band der kulturellen und kulinarischen Begegnung im Ortskern unseres Marktfleckens

Im Anschluss an die kleine Eröffnungsfeier lud Herbert Köster seine Gäste zu einem Besuch der Heimatstube ein, wo ein Umtrunk sowie Kaffee und selbst gebackener Kuchen gereicht wurde.

Der Heimatverein Weilmünster ernennt Edith Beck zur Ehrenvorsitzenden und wählt Herbert Köster zum 1. Vorsitzenden

Von Heribert Domes26.Juni 2022

Während der Jahreshauptversammlung am 26.06.2022, die diesmal auf dem Freigelände, im Schattenbereich der großen Buche hinter der Heimatstube stattfand, ernannte der Heimatverein Weilmünster ihre bisherige, langjährige zweite Vorsitzende Frau Edith Beck zur Ehrenvorsitzenden. Auf eigenem Wunsch wollte sie dem neu zu wählenden Vorstand nicht mehr angehören. Edith Beck ist seit dem 14.01.1988 Vereinsmitglied und hat aufgrund ihrer federführenden Gestaltung des Vereinslebens, sowie der Ausstellungsräume der Heimatstube und einer Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen, z. B. diverser historischer Modeschauen, besondere Verdienste erworben.

Brunhilde Weil, links und Stefanie Lahr, rechts danken Edith Beck für ihr langjähriges Engagement für den Heimatverein Weilmünster als zweite Vorsitzende.Foto: Archiv, Heimatverein Weilmünster

Der Heimatverein Weilmünster dankte seiner langjährigen 2. Vorsitzenden für ihr unermüdliches Engagement und wünscht sich das Edith Beck in zwangloser Weise, ohne der früher von ihr getragenen Verantwortung, das zukünftige Vereinsleben weiterhin begleitet, wenn immer nötig mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung dem neuen Vorstand sowie allen Vereinsmitgliedern mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

Auch der Heimatverein Weilmünster musste coronabedingt während der letzten zwei Jahre seine öffentlichen Aktivitäten stark einschränken. Anlässlich des Frühlingsmarktes am 08. März 2020 öffnete man letztmalig vor dem Corona-Lockdown die Ausstellungsräume der Heimatstube und der leider im Jahr 2021 verstorbene erste Vorsitzende Rudi Czech führte damals seine zahlreichen Besucher in gewohnt gekonnter und spannender Weise in die Weilmünsterer Vergangenheit.

Erst zum Martinimarkt am 07.11.2021 konnte der Heimatverein seine Ausstellungsräume unter Beachtung der Coronaregeln erneut öffnen. Für die zahlreichen Besucher war es wiedermal eine Reise in die Geschichte unserer Heimatregion. 

In den zurückliegenden zwei Jahren sorgten diverse Vorschläge zur Nutzung des durch den Abriss des Hauses Kreuz, Hauptstraße 21, entstandenen Freigeländes für teilweise große Irritationen. Der Heimatverein Weilmünster dankt allen Entscheidungsträgern für das Vorhaben, auf dem genannten Freigelände einen Museumshof zu errichten, um damit einen der Mittelpunkte unserer Kerngemeinde sehenswert zu gestalten. Passanten mögen sich dort zukünftig zum Verweilen eingeladen fühlen und an die historische Bedeutung unserer heimischen Region erinnert werden. Ein nahezu lebensgroßes Puppenpaar, auf einer Bank sitzend, wartet seit Ende Mai 2021, unter großer Beachtung der Bevölkerung, auf die Fertigstellung des Museumshofes.

Mitglieder des Heimatvereins Weilmünster nutzten die Corona-Lockdown-Zeit das Archiv der Heimatstube neu zu gestalten. Es wurden zahlreiche, teils handschriftliche Aufzeichnungen diverser Autoren gesichtet, die die Vergangenheit unseres Marktfleckens von etwa dem Jahr 1000 an bis in die heutige Zeit dokumentieren. Begonnen wurde, die genannten Aufzeichnungen zu dokumentieren, zu illustrieren und in Form einer Dokumentensammlung mit dem Arbeitstitel „Es war einmal in Weilmünster – Geschichten aus der Heimatstube“ der heutigen und zukünftigen Bevölkerung zu bewahren. Neben den offiziellen Öffnungstagen besteht nach Rücksprache zusätzlich jederzeit die Möglichkeit die Heimatstube zu besuchen und mit Hilfe der  Dokumentensammlung sich in die Weilmünsterer Vergangenheit führen zu lassen.  

Die vollständige Aufbereitung der Weilmünsterer Geschichte wird den Heimatverein noch längere Zeit beschäftigen. Willkommen sind weitere Mitstreiter, die an den historischen Begebenheiten in unserer Heimat Interesse haben, mit uns gemeinsam die zahlreichen handschriftlichen Aufzeichnungen digitalisieren und illustrieren sowie als Lektoren die Geschichte von Weilmünster und deren Umgebung  für die Nachwelt erhalten möchten. Es ist nicht beabsichtigt eine neue Chronik zu erstellen, sondern die vielen Begebenheiten aus unserer Vergangenheit nach Zeitepochen geordnet, den interessierten Besuchern unserer Heimatstube zum Studium zur Verfügung zu stellen.

In den zurückliegenden zwei Jahren beschränkte der Heimatverein Weilmünster seine Öffentlichkeitsarbeit darin, einige der schon in der neuen Dokumentensammlung „Geschichten aus der Heimatstube – Es war einmal in Weilmünster“ vorhandenen Aufzeichnungen in Kurzform im Weilburger Tageblatt sowie von September 2021 an in den Weilmünsterer Nachrichten zu veröffentlichen. Es ist beabsichtigt diese Veröffentlichungen fortzusetzen.

Zusätzlich gestalteten Mitglieder des Heimatvereins ein Dokument mit dem Titel: „Die evangelische Kirchengemeinde Weilmünster 1“. In diesem umfangreichen illustrierten Schriftstück sind Themen wie z. B. die älteste Steinkirche im Weiltal, historische Betrachtung von Dekan Claus Peter Harmert, Beschwerdebrief des Pfarrers Johann Dünkeberg aus dem Jahr 1767, rätselhafte Mauernischen im Chorraum gefunden, in der kupfernen Kugel unterm Posaunenengel gefundenes Schriftstück aus dem Jahr 1904, kirchenamtliche Schreiben im Zweiten Weltkrieg, sowie eine Bilderfolge die von den Ereignissen der Kirchengeschichte berichtet, die sich von vor etwa 80 Jahren an bis in die heutige Zeit zugetragen haben. Der Heimatverein übergab am 31.10.2021 diese Arbeit, während einer Feierstunde in der ältesten Steinkirche im Weiltal, dem Kirchenvorstand.

Heimatverein Weilmünster wählt Herbert Köster zum ersten Vorsitzenden

Unter der Leitung von Peter Czech wählte die Jahreshauptversammlung nach der eingebrachten Vorschlagsliste folgende Vereinsmitglieder in den Vorstand:

1. Vorsitzender: Herbert Köster

2. Vorsitzende: Stefanie Lahr

Kassiererin: Brunhilde Weil

Schriftführer: Heribert Domes


Beisitzer:

Friedhelm Höhler

Margarethe Von der Heiden

Ute Haibach

Rosemarie Launhardt

Christian Horn

Der neue Vorstand vom Heimatverein WeilmünsterVon links: Brunhilde Weil, Stefanie Lahr, Rosemarie Launhardt, Heribert Domes, Ute Haibach, Friedhelm HöhlerEntschuldigt fehlten: Herbert Köster, Margarethe Von der Heiden und Christian HornFoto: Archiv, Heimatverein Weilmünster

Aus der Presse: Neubau in der Hauptstraße 21 in Weilmünster platzt

Weilburger Tageblatt29. Juni 2021

Auf dem Grundstück Haus Kreuz wollte ein Projektentwickler ein Haus mit Büros und Wohnungen bauen. Doch die Gemeindevertreter haben mehrheitlich gegen den Verkauf gestimmt.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/neubau-in-der-hauptstrasse-21-in-weilmuenster-platzt-1796778

Aus der Presse: Neue Nachbarn für die Heimatstube Weilmünster?

Weilburger Tageblatt20. Juni 2021

Auf dem Platz "Haus Kreuz" war ein Museumshof geplant. Jetzt will die Gemeinde Weilmünster das Grundstück an einen Investor verkaufen. Das gefällt nicht jedem.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/neue-nachbarn-fuer-die-heimatstube-weilmuenster-1849685

Aus der Presse: Schinderhannes-Theaterstück in Weilmünster sorgt für Furore

Weilburger Tagblatt18. Mai 2021Von Alfred Dann und Rudi Czech

Bei dieser Geschichte aus der Heimatstube Weilmünster spielt der Räuber aus dem Hunsrück die Hauptrolle. Und verhilft dem Ort zu einer neuen Turnhalle.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/schinderhannes-theaterstueck-in-weilmuenster-sorgt-fuer-furore-1630459

Aus der Presse: Heimatverein Weilmünster will die jüngere Geschichte des Ortes aufarbeiten

Weilburger Tageblatt22. März 2020

Der Heimatverein Weilmünster ist eine aktive und kreative Gemeinschaft, die die Geschichte des Ortes lebendig hält. Für weitere geplante Projekte sucht der Verein neue Mitstreiter.

Zum Artikel: https://www.mittelhessen.de/lokales/kreis-limburg-weilburg/weilmuenster/heimatverein-weilmuenster-will-die-juengere-geschichte-des-ortes-aufarbeiten-1480438

Geschichtsinteressierte Weilmünsterer besichtigen Hess. Hauptstaatsarchiv 

Am 02.11.2018 besuchte eine kleine Gruppe von geschichtsinteressierten Bürgern aus der Gemeinde Weilmünster das Hessische Landesarchiv (Abteilung Hessisches Hauptstaatsarchiv) in Wiesbaden. Morgens um 08:30 traf man sich, um gemeinsam mit dem Gemeindebus die Fahrt nach Wiesbaden anzutreten. Bei schönem Wetter und wenig Verkehr verlief die Fahrt ruhig und gesprächsintensiv. In der Landeshauptstadt angekommen ging es, nach einer kurzen Kaffeepause, direkt los. Der Leiter des Referats Nutzung und Vermittlung - Herr Dr. Zilien - begrüßte die Gruppe und stellte das Staatsarchiv in seiner Struktur und Organisation sowie die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten der Beschäftigten vor. Nachdem die Teilnehmer/innen die Möglichkeit zum Austausch rege nutzten und einige besondere Fälle der Hess. Geschichte (u.a. berühmte Kriminalfälle) betrachtet wurden, ging es nun an die konkrete Recherche anhand des Archivinformationssystems „Arcinsys“, welches Informationen zu einer Vielzahl von Archivbeständen und Archivalien bereithält.

„Was finden Sie über die im Findbuch vermerkten Akten zum ungebührlichen Lebenswandel des Amtmanns von Weilmünster, Lenhard Vonhausen im Jahre 1766?“ oder „haben Sie Unterlagen zu Johann von Schönborn aus Laubuseschbach?“ waren Fragen, die beantwortet werden konnten.

Alle Bestände sind in diesem System registriert und ein großer Teil davon digital abrufbar, die Digitalisierung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Sie dient aber eher dem Schutz der originalen Unterlagen durch (Ab)Nutzung sowie einer Beschleunigung der Recherche, als Archivierungsmethode ergänzt sie dabei lediglich die dauerhafteren Systeme, wie z.B. die Mikroverfilmung. Unterlagen, die nicht am PC abrufbar sind, kann man bestellen und im Lesesaal (im Original) sichten. 

Die Nutzung des im Hessischen Landesarchiv verwahrten Archivguts steht grundsätzlich jedermann offen. Aktuellere Unterlagen, die zum Teil Daten noch lebender Personen beinhalten, bedürfen jedoch den Nachweis des berechtigten Interesses. 

Im Anschluss an Vortrag und (digitale) Recherche folgte die Führung durch die Archivräume, hier gab es uralte Schriftstücke, wie zum Beispiel eine Pabstbulle aus dem 13. Jahrhundert, historische Karten und mit kunstvollen Siegeln bestückte Urkunden zu bestaunen. „Eines ist dabei für Hobbyhistoriker unerlässlich, man muss die alte Schrift (Latein, Sütterlin) auch lesen können“ machte Dr. Zilien anhand der Beispiele deutlich.

Hierauf folgend besichtigte die Gruppe die Restaurationswerkstatt, in der beschädigtes Archivgut in mühevoller Handarbeit, mit zum Teil aufwendigen Verfahren, aufbereitet, repariert oder rekonstruiert wird. 

Gegen 12:30 Uhr war die sehr aufschluss- und abwechslungsreiche Führung beendet. Auf die vielen gewonnenen Informationen und Eindrücke im Staatsarchiv folgte hinterher ein Besuch im Andechser Ratskeller, wo die Gruppe in gemütlicher Runde und bei gutem, deftigem Essen das erlebte rekapitulierte, bevor man die Heimreise gegen 14:00 Uhr antrat.